Auf der ganzen Welt geht es drunter und drüber zu. Vor allem durchs Internet wissen die Menschen so viel voneinander wie nie zuvor. Manche haben genug Geld, um sich als Touristen alles vor Ort anzuschauen. Für die allermeisten reicht das Einkommen jedoch kaum zum Überleben. Europa gilt als reich und sozial, weshalb zum Beispiel Tausende, die auf der so genannten Balkanroute oder in überfüllten Schlauchbooten übers Mittelmeer zu uns kommen wollen, ihr Leben riskieren. 75 Jahre ohne Krieg! Deutsche Politiker brüsten sich gerne mit dem Frieden im eigenen Land und vernachlässigen, dass unsere Politik und Wirtschaft im Ausland bei erschreckend vielen Kriegen mitmischt. Nachhaltiges Wirtschaften ist für Turbo-Kapitalisten nur interessant, wenn es genügend Gewinn abwirft. Mittlerweile gehört der größte Teil unserer geplünderten Welt unfassbar wenigen Superreichen. Die Kluft zwischen den Reichen und den Armen wird immer größer, und all das ist Realität und das Schweigen darüber ist Teil dieser Wohlstand-durch-Wachstum-Verschwörung gegen ein friedvolles und nachhaltiges Miteinander.
Ein krankmachendes und todbringendes Virus verbreitet sich auf der ganzen Welt und beschert uns massive freiheitliche Beschränkungen: Einkäufe vor Ort sind nur noch bei Waren des täglichen Bedarfs möglich, im Übrigen boomt der Internethandel. Die Bildungseinrichtungen und Kulturstätten sind geschlossen und anderes mehr. Was haben wir falsch gemacht? Über die Kernfrage wird recherchiert und spekuliert: Anfängliche Bedenken über offensichtliche zivilisatorische Exzesse weichen wirtschaftlichen Überlegungen. Eigentlich haben wir nichts falsch gemacht, meinen viele Politiker mit Blick auf ihre Rolle bei den nächsten Wahlen. In Erwartung der rettenden Impfstoffe sollen wir uns für 2021 auf ein Weihnachten wie früher freuen dürfen. Ist das wirklich so erstrebenswert?
Die meisten Infizierten sind ohne bedeutende Symptome. Die schwer und auch tödlich Erkrankten zu behandeln, wird in vielen unserer Krankenhäuser immer schwieriger. Wir wünschen ihnen die bestmögliche Behandlung und eine gute Genesung und, wenn es keine Heilung gibt, einen tiefen Frieden mit sich und der Welt… Die weitere Virusübertagung muss unbedingt reduziert werden, auch wenn es da noch diese leise Botschaft geben könnte, die die Corona-Pandemie gerade in der verordneten Ruhe der Weihnachtstage 2020 und danach in unseren Herzen wecken möchte:
Achtet auf Euch und das, was Eurer Seele zutiefst gut tut. Achtet einander und seid tatkräftig füreinander da. Teilt Euren Reichtum mit den Armen, wie auch immer. Respektiert Eure Lebensgrundlagen. Denn nur so kann es einen gerechten und Euch selbst erfüllenden Frieden geben. Dieses tatkräftige Bekenntnis zu einem wirklich gerechten Frieden macht Euer Menschsein aus. Die Hoffnung ist trügerisch, dass irgendjemand Euch jemals diese Arbeit abnimmt, auch nicht Eure Kinder… Ihr allein habt es selbst in der Hand, Euch mit der Welt zu versöhnen!
Wenn diese Botschaft greift, könnte sich folgende Wirkung anbahnen: Immer mehr Menschen finden zueinander. Sie öffnen ihre Herzen für die Anliegen der anderen, ob sie sie kennen oder nicht, ob sie nah sind oder fern. Und sie teilen das, was sie haben, so wie es manche Wohlhabende als Gäste einfacher Menschen in fremden Ländern erlebt haben. Auch viele Reiche geben nun ihrem Staat, was des Staates ist, die Kirchen investieren nur noch in caritative Projekte, und die Politiker stehen zu ihren Wahlversprechen, was eigentlich selbstverständlich ist. Einflussreiche Menschen unterbrechen ihren Tanz um das Goldene Kalb und schlagen ob dieser Entwicklung Alarm.
Das Virus darf sich nicht mehr verbreiten! Ein Impfstoff muss her! Millionen werden in die Entwicklung investiert. Fieberhaft wird geforscht, und so schnell wie nie zuvor kommen spezifische Impfstoffe auf den Markt. Und wir, das Volk, das deutsche und all die anderen? Gut sieben Milliarden Menschen spüren die leise Botschaft von einem miteinander gelebten wahrhaften Frieden in sich. Auch jene Flüchtlinge, die gerade in Bosnien der Winterkälte ausgesetzt werden.…Wer will, lasse sich impfen. Erfahrungsgemäß können so viele Menschen vor der Seuche geschützt werden. Den Frieden bringt der Impfstoff nicht. Das ist unser aller Job. Let’s do it! Wollen Wir ihn doch einfach schaffen!
Dr. Werner Steffens, Chemnitz an Weihnachten 2020